Nicht nur die Badeorte am Plattensee sind für Erholungssuchende sehr attraktiv, auch Ungarns berühmte Kurorte, allen voran Héviz, sind ein Muss für jeden Balaton Urlauber. Hier stellen wir drei der schönsten Thermalbäder vor.
Héviz ist mit Abstand Ungarns berühmtester Kurort und besitzt den größten, natürlichen Thermalsee der Welt. Der See und das angeschlossene Thermalbad sind vor allem für Entspannungssuchende ein Paradis. Die heilsamen Kräfte des Thermalsees helfen aber auch bei verschiedenen Erkrankungen wie Rheuma oder Bandscheibenvorfällen.
Der Thermalsee von Héviz ist knapp 4,5 Hektar, also etwa 45000 m² groß und ist somit der größte seiner Art auf der Welt. Er wird durch eine Wasserquelle auf dem in etwa 38 Meter Tiefe befindlichen Grund des Sees gespeist. Dabei treten in jeder Sekunde circa 410 Liter Wasser aus. Der Thermalsee kann damit innerhalb von 48 Stunden sein komplettes Wasser einmal austauschen. In den Sommermonaten werden an der Wasseroberfläche Temperaturen bis zu 36 Grad gemessen und auch im Winter kann man ebenfalls noch sehr gut im Freien baden. Die Temperatur des Sees beträgt, abhängig von der Aussentemperatur, dann noch etwa 25 Grad Celsius.
Die Geschichte von Héviz ist sehr eng mit der Heilquelle verbunden. Bereits die alten Römer wussten bereits die Wirkung von Thermalquellen zu schätzen. So ist es nicht weiter verwunderlich, das Münzen aus der Römerzeit die im Thermalsee gefunden worden sind, die Geschichte des heutigen Héviz begründen. Andere Funde aus dem heutigen Stadtteil Egtery lassen sogar Vermuten, das die Gegend schon seit etwa 6000 vor Christus bewohnt gewesen sein könnte. Der bedeutendste archäologische Fund ist jedoch die Grundmauer einer römischen Stadtvilla, die sich nicht weit vom See befand und eine Grundfläche von 1000m³ besaß. Der Fund wurde bereits in der Kaiserzeit gemacht. Später fand man auch noch ein römisches Grab und Altarsteine.
Die Geschichte des Heilbades begann etwa im Jahre 1795, als der im nahen Keszthely ansässige Graf Festetic den Ort zum Kurbad ausbauen ließ. In dieser Zeit entstanden die ersten Badehäuser und Kureinrichtungen, die die Wiege des heutigen Kurtourismus sind. Das Badehaus in seiner heutigen Form entstand dagegen erst in den 1960er Jahren. Seit Juni 2005 wird das Bad bei laufendem Betrieb behutsam modernisiert. Ziel ist es, daß die Badegäste in einer helleren, größeren, moderner Umgebung mit erweiterten Leistungsangeboten noch mehr Komfort haben. Die Badeanlage befindet sich direkt am und auch teilweise im See direkt. Auf den Stegen kann man sich entspannen oder sonnen, wenn man das Wasser kurz verläßt, oder es sich mit einem Buch gemütlich machen.
Zalakaros liegt im Südwesten Ungarns, vom Balaton ca. 20 km Luftlinie und von der Stadt Nagykanizsa 15 km entfernt. Fast eine Million Besucher erholen sich hier jährlich, regenerieren ihren müden, erschöpften oder kranken Organismus in dem kräftigenden Heilwasser in einer ruhigen Umgebung.
Das anerkannte Heilwasser hat sich als äusserst wirksam bei der Behandlung von chronischen gynäkologischen Beschwerden und Zahnbetterkrankungen erwiesen. Im Falle von chronischen Gelenkschmerzen mit Entzündungen sowie bei der Nachbehandlung von orthopädisch (Bewegungsorgane) Geschädigten hat sich das Thermalwasser ebenfalls als heilsam erwiesen.
Das Hallenbad ist ganzjährig geöffnet, das Freibad erwartet seine Gäste nur in Sommer. Die Becken sind von einer großen gepflegten Parkanlage umgeben. Je nach Wunsch können Sie zwischen den Becken mit nahezu 4000 m² Wasserfläche wählen. Jene Gäste, die zur Heil- und Thermalbecken mit einer Wassertemperatur von 32-36 Grad Celsius entscheiden, jene, die etwas Sport ausüben möchten, können im Schwimmbecken baden. Im Jahr 1999 wurde das Bad renoviert und das neue, geschlossene Erlebnisbad dazugebaut (Erste Anlage dieser Art in Ungarn).
Die kleine Ortschaft Csisztapuszta liegt einige Kilometer südlich des Balaton und ist von Fonyód aus gut mit dem Auto zu erreichen.
Die Geschichte des Thermalbades begann hier erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, als die rund 42° Celsius warmen, hydrocarbonat- und schwefelhaltigen Quellen entdeckt wurden. Seither kann man in dem kleinen, rustikalen Thermalbad Gutes für seine Gesundheit tun.
Das therapeutische Wasser wird mit dem von Héviz verglichen, es soll vor allem bei Gelenkerkrankungen, Schmerzen, chronischen Entzündungen oder Rückenschmerzen seine heilsamen Kräfte entfalten.
Vor einigen Jahren wurde das Bad von der Gemeinde von grundauf modernisiert. Und auch wenn das Ambiente nicht mit den bekannten Kurorten vergleichbar ist, hat Csisztapuszta viele Stammgäste aus dem In- und Ausland.
Insgesamt sechs Becken stehen den Kurgästen zur Verfügung. Neben einem großen und einem kleinen Schwimmbad im Innenbereich gibt es auch zwei Sitzbecken sowie ein großes (93m²) und ein kleines Kinderbecken.